Heilung von Borderline-Persönlichkeitsstörung mit schwerer Medikamentenabhängigkeit

U. K. (47), Waidhofen an der Thaya (Österreich)

1. Borderline-Persönlichkeitsstörung

Ich wuchs als überbehütetes, auf Erfolg und Leistung hin trainiertes Einzelkind auf. Ich hatte kaum Kontakt zu anderen Kindern. Außer wenn ich zur Schule ging, verließ ich fast nur in Begleitung meiner Eltern das Haus. Sie wachten streng über mich. Die ersten Selbstmordgedanken kamen mir schon im Alter von 13-14 Jahren. Wenn ich damals in der Schule eine schlechte Note bekommen hätte, hatte ich vor, eine Überdosis Medikamente einzunehmen.

Wahrscheinlich aus Protest gegen diesen Leistungsdruck war ich sehr lernfaul und hatte dementsprechend auch große Prüfungsangst. Mit 16-17 Jahren kam es ab und zu vor, dass ich, um bei Schularbeiten ruhiger zu sein, Beruhigungstabletten einnahm, die bei uns zu Hause in Klinikpackungen im Wohnzimmerschrank lagen, da meine Mutter in einer Apotheke arbeitete. Mit 17 nahm ich zum ersten Mal 20 Beruhigungstabletten auf einmal, weil ich nicht wie die anderen Jugendlichen zumindest einmal ausgehen durfte.

Ich stellte immer sehr hohe Anforderungen an mich, die ich nicht in der Lage war zu erfüllen, und mein Selbstwertgefühl sank immer mehr. Unzählige Hungerkuren und ab 20 Jahren etliche Schönheitsoperationen folgten, und immer dachte ich, dadurch mein Selbstwertgefühl wiederzubekommen, was nicht der Fall war. Ich zwängte mich in allerengste Jeans, die sogar eine Betäubung des Oberschenkels und Schmerzen verursachten. Nach den Hungerkuren folgten Fressattacken.

Mit 20 Jahren kam meine Tochter zur Welt. Trotz großer Freude über die Geburt ging es seelisch und körperlich mit mir immer mehr bergab.

Etwa mit 22 Jahren hatte ich den ersten Kontakt mit einem Psychiater. Der Psychiater stellte die Diagnose „versteckte (larvierte) Depression“. Ich bekam Psychopharmaka (Ludiomil, Temesta u. a.). Innerhalb von sechs Wochen steigerte der Arzt die verordnete Dosis auf 13 Tabletten pro Tag. Die Fressattacken wurden in diesen sechs Wochen immer schlimmer, ich nahm etliche Kilogramm zu.

Um den Haushalt und die Arbeit zu meistern, begann ich nun, zusätzlich zur Abenddosis auch tagsüber Temesta einzunehmen. Mit 25 Jahren kam ich auf 10 Stück pro Tag. Jede Arbeit war ohne Temesta eine nicht zu bewältigende Hürde. Damals kam ich zum ersten Mal in ein Krankenhaus auf Entwöhnung, wo ich erst begriff, dass ich süchtig war. Das hatte ich bis dahin weit von mir gewiesen. Die Entzugserscheinungen waren sehr schlimm. Der Ruhepuls war auf 150, und eine unerträgliche Unruhe quälte mich. Ich ertrug es nicht, wenn nur jemand ein paar Worte sprach, und verbrachte fast den ganzen Tag alleine beim Dachbodenfenster des Krankenhauses. Ich war nicht fähig, auch nur irgendetwas zu tun.

Nach ein paar Monaten begann ich dann also wieder mit den Medikamenten: Temesta, Mogadan, Lexotanil, Rohypnol und wieder Temesta. Ich war noch immer naiv genug zu denken, dass ich ja jederzeit wieder damit aufhören könnte, wenn ich nur wollte.

Viele Abmagerungskuren, einige Schönheitsoperationen, weitere Entwöhnungen sowohl zu Hause als auch im Krankenhaus folgten. Fast ständig hatte ich Hunger und fror, wahrscheinlich auch aufgrund des Körpergewichtes, das ich bis auf 44 Kilogramm „senkte“ (ich war tendenziell magersüchtig). Appetitzügler wie Adipex u. a. wurden zu meinen ständigen Begleitern.

Es kamen immer wieder Rückfälle, totale Verzweiflung, Aussichtslosigkeit, Schmerzen und Schwächezustände, verbunden mit dem Gefühl, dass mein Körper eine Tonne wiege und sich kaum bewegen lasse sowie laufenden Selbstmordgedanken. Mehrere Selbstmordversuche bestimmten mein Leben. Ich absolvierte drei zweimonatige stationäre Therapien, mehrmalige Aufenthalte in der Psychiatrie, darunter auch solche in der geschlossenen Abteilung sowie insgesamt zehn Jahre Psychotherapie bei verschiedenen Therapeuten. Doch das alles brachte mich nicht weiter, im Gegenteil, es wurde von Jahr zu Jahr schlimmer. Ich war vollkommen am Ende und wollte wirklich nicht mehr leben.

Auch Schlafstörungen machten mein Leben zusätzlich zur Qual, die Medikamente halfen immer weniger. Ich litt an lähmenden Angstzuständen, bei deren Auftreten es mir den Hals völlig zuschnürte, und der Solarplexus fühlte sich an wie ein Loch oder ein Vakuum. Insgesamt erlebte ich diese Angstzustände als ganz schlimm, oft wagte ich mich gar nicht mehr aus dem Haus. Dazu trug auch noch ein oft auftretendes Unwirklichkeitsgefühl bei, bei dem ich den Kontakt zur Umwelt und zur Realität fast ganz verlor. Ich war unfähig, den Haushalt zu versorgen, und hatte keine Kraft, irgendwelchen Interessen nachzugehen. Ich hatte eine unbeschreibliche Lebensangst, auch die Tabletten (Temesta) halfen da oft überhaupt nicht mehr. Manchmal suchte ich freiwillig um Aufnahme in der Psychiatrie an, weil ich es zu Hause einfach nicht mehr aushielt. Da ja praktisch permanent Selbstmordgefahr bestand, wurde ich auch jedes Mal aufgenommen.

Mit 25 Jahren trennte ich mich von meinem Mann, und wir wurden ein Jahr später geschieden, meine Tochter blieb bei ihrem Vater. Mit 34 Jahren zog ich in eine andere Gegend und wurde wegen Arbeitsunfähigkeit pensioniert. Ich hoffte, dass sich durch die geänderte Umgebung (kleines Dorf auf dem Land anstelle einer Stadt) eine Verbesserung in meinem Befinden ergeben würde, was natürlich nicht der Fall war.

Ich lebte all die Jahre ausschließlich in wechselnden destruktiven Beziehungen zu Männern, von denen ich mich seelisch quälen ließ. Ich hatte nur meine Bernhardinerhündin, mit der mich eine innige Liebe verband. Als sie verstarb, verlor ich den allerletzten Halt im Leben und war im darauffolgenden Jahr zehn Mal im Krankenhaus. Es gab in dieser Zeit einen sehr massiven Selbstmordversuch, bei dem ich 450 Tabletten (Rohypnol, Temesta, Lexotanil u. a.) auf einmal einnahm. Erst am nächsten Tag wurde ich gefunden, ich atmete kaum noch und wurde intubiert mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Nach dem Aufwachen kam ich für vier Tage in eine geschlossene Anstalt. Nach einem weiteren Selbstmordversuch mit Atemstillstand einen Monat später war ich wieder für zwei Wochen in der geschlossenen Anstalt. Nachdem ich wieder zu Hause war, holte ich wieder eine Hündin zu mir, sozusagen, damit sie mich am Leben hielte. Der nächste Selbstmordversuch blieb aber dennoch nicht aus. Bis zu meiner Einführung in die Lehre Bruno Grönings hatte sich das alles so gesteigert, dass das Leben unerträglich war.

2. Schlafstörungen

Jahrelang litt ich an Schlafstörungen. Ich wälzte mich stundenlang im Bett herum und konnte nicht einschlafen. Oft saß ich bis 4 Uhr früh bei einer Handarbeit, in der Hoffnung, dann vor Müdigkeit einschlafen zu können. Ich probierte alle möglichen Tabletten aus: Schlafmittel, Tranquilizer, ein Neuroleptikum und ein Antidepressivum.

Manchmal konnte ich monatelang nur zwei bis drei Stunden pro Nacht schlafen und war den ganzen Tag über dementsprechend müde und erschöpft. Auch Medikamente brachten oft nicht viel mehr Schlaf, selbst 4 mg Rohypnol reichten oft nur für wenige Stunden. Dazu kamen schlimme Alpträume, die davon handelten, wie ich verfolgt wurde und mich immer jemand auf die absurdesten Arten umbringen wollte. Auch ganz schlimme seelische Quälereien waren in den Träumen an der Tages- bzw. Nachtordnung.

3. Medikamentenabhängigkeit

Seit meinem 25. Lebensjahr nahm ich mehr als 20 Jahre lang fast regelmäßig Sucht auslösende Medikamente ein. Es gab kein halbes Jahr in dieser Zeit, in dem ich ohne auskam. In jeweils kürzester Zeit steigerte ich die Dosis, da die Wirkung der Medikamente durch die Toleranzentwicklung immer schwächer wurde.

Ich nahm hauptsächlich Benzodiazepine wie Lexotanil, Temesta und Rohypnol. Von Temesta war ich binnen einer Woche jeweils auch körperlich abhängig, die psychische Abhängigkeit war ja ohnedies mein ständiger Begleiter. Bei jeder unangenehmen Situation – und die gab es tagtäglich mehrmals – gehörte mein erster Gedanke einem Beruhigungsmittel. Und meist bin ich dem Gedanken auch gefolgt. Später kam dazu noch das Schmerzmittel Tramal (ein Opioid), das ich anfangs „nur” gegen die Schmerzen einnahm, doch bald spürte ich auch, dass es mich irgendwie „beflügelte” und mich körperlich leistungsfähiger machte und ich dadurch in die Lage versetzt wurde, einmal wieder ein paar Stunden die nötigsten Hausarbeiten zu erledigen.

Es war ein ständiger innerlicher Kampf. Ich wusste, dass ich von diesen Medikamenten abhängig wurde und war, und doch ging es nicht ohne. Ich hatte ein Medikamentenlager von mehreren tausend Tabletten und etlichen Flaschen Tramal-Tropfen.

4. Reizblase

Seit meinem 26. Lebensjahr litt ich an immer wiederkehrenden Blasenentzündungen, die teilweise auch mit Antibiotika behandelt werden mussten. Bei kleinsten Aufregungen, freudiger oder unerfreulicher Art, kam es zu Harnverhalten. Ich musste dann jedes Mal ins Krankenhaus, um einen Katheter legen zu lassen.

Die Blasenentzündungen waren nach etwa acht Jahren ausgeheilt, d. h. es waren keine Bakterien mehr vorhanden, aber ich litt danach an einer Reizblase mit fast ständigem Harndrang. In der Nacht musste ich regelmäßig drei- bis viermal aufstehen, um zur Toilette zu gehen, in besonders schlimmen Fällen bis zu zehn Mal pro Nacht. Dies war besonders schlimm, da ich ja auch unter Schlafstörungen litt, und nach den nächtlichen Ausflügen auf die Toilette konnte ich erst recht nicht wieder einschlafen.

5. Hormonstörungen, Amenorrhoe

Als Jugendliche hatte ich sehr starke Schmerzen und Übelkeit bei den Monatsblutungen. Ich konnte mit niemandem darüber reden, aber ich fühlte mich jeden Monat sterbenskrank. Ab dem 25. Lebensjahr bekam ich ohne Pille oder Hormonpräparate keine Regel mehr. Mit Pille kam sie zwar pünktlich, aber ich hatte weiterhin starke Schmerzen dabei. Nach einigen Jahren wurde auch ein Hormonstatus gemacht, der eine massive Störung anzeigte. So blieb mir nur die regelmäßige Einnahme der Pille als Therapie. Für die Hormonstörung waren wahrscheinlich die vielen Abmagerungskuren und die psychischen Probleme verantwortlich.

6. Fibromyalgie

Ab dem 25. Lebensjahr traten an den verschiedensten Stellen im Körper immer wieder Schmerzen auf wie Verspannungen im Schultergürtel und starke Schmerzen im Nacken (Cervikalsyndrom). Ich konnte im Winter oft keinen Wintermantel tragen, weil das Gewicht unerträgliche Schmerzen im oberen Rückenbereich auslöste.

Ich konnte immer nur auf der linken Seite schlafen, da die rechte Seite ständig schmerzte. Wenn ich in der Früh aufstand, war ich vollkommen steif, und meine Knochen fühlten sich an wie Glas, das jeden Augenblick zerspringen wollte. Auch Sehnen, Muskeln und Gelenke taten mir weh. Ich machte viele Therapien (physikalische, Massagen, Kinesiologie, stationäre Psychotherapie), aber nichts half auf längere Sicht. Auch Rheumamedikamente brachten keine Erleichterung. Einzig Tramal half anfangs sehr gut gegen diese Schmerzen. Später wurde durch eine Spezialuntersuchung die Diagnose Fibromyalgie gestellt.

7. Kälteempfindlichkeit

Seit ich denken kann, war ich immer übermäßig kälteempfindlich. Ich heizte im Winter meinen Wohnraum oft auf 27 Grad und trug selbst da oft noch einen dicken Pullover. Besuche in Wohnungen, in denen im Winter nicht so stark geheizt wurde, waren sehr unangenehm, weil ich dort ständig fror.

8. Ekzem an den Fingern

Etwa sechs bis sieben Jahre vor der Einführung zeigte sich ein sehr unangenehmes Ekzem an den Händen. Es begann an der Außenseite der Finger und am Daumen wie Fieberblasen, rot, nässend und juckend. In der Folge wurde dann an der Innenseite der Hände die Haut sehr trocken und rissig. Sie schuppte sich und war so rau, dass ich überall hängen blieb. Darunter war die Haut sehr empfindlich, und jede Berührung tat weh. So ein Schub dauerte meist mehrere Monate, die Ursache war unbekannt.

Als es aber zusehends ärger und häufiger wurde, bekam ich vom Hautarzt eine Cortisonsalbe. Die half anfangs für ein paar Wochen, aber als ich sie absetzte, waren die gleichen Zustände wieder da. Später verwendete ich nur eine dermatologische Fettsalbe zur Pflege und Cortison nur bei offenen Rissen.

9. Karpaltunnelsyndrom

Anfang 2000 trat in den Fingern ein Taubheitsgefühl auf. Die Finger waren besonders am Morgen eingeschlafen, und es dauerte etwa eine Viertelstunde, bis sie „aufwachten”. Nach dem Handarbeiten trat diese Taubheit auch zusehends häufiger auf. Dazu kamen später auch ziehende Schmerzen in den Fingern. Nach einer Spezialuntersuchung wurde die Diagnose Karpaltunnelsyndrom gestellt. Es wurde eine physikalische Therapie oder Operation empfohlen, woraufhin ich eine Zellbadbehandlung machte, die aber keine Besserung brachte. Tagsüber hatte ich eher weniger Schmerzen, doch in der Nacht und am Morgen waren sie oft ziemlich stark.

10. Starkes Sodbrennen

Seit etwa 15 Jahren litt ich an immer stärker auftretendem Sodbrennen. Anfangs besonders nach dem Genuss bestimmter Speisen (z. B. Marmelade oder Zwetschkenkuchen) oder aber auch nach bestimmten Bewegungen wie Bücken. Manchmal kam es auch einfach scheinbar ohne ersichtlichen Grund dazu. Im Laufe der Jahre wurden die Beschwerden immer stärker, und ich hatte dann – unabhängig davon, ob ich süß oder salzig, viel, wenig oder gar nichts aß – starkes Sodbrennen.

Im Jahr 1999 wurde bei einer Untersuchung Blut im Stuhl festgestellt, woraufhin eine Gastroskopie durchgeführt wurde, welche die Diagnosen „Zwerchfellbruch“ und „Entzündung der Speiseröhre aufgrund rückwärts fließenden Magensaftes“ (Refluxösophagitis) ergab. Als Therapie wurden verschiedene Säureblocker verordnet. Mit einem war ich zwar beschwerdefrei, aber immer, wenn ich das Medikament absetzen wollte, fing das Sodbrennen sofort wieder an. Diesen Zustand hatte ich bis zur Einführung.

Der erste Kontakt zum Bruno Gröning-Freundeskreis

Ein Auto mit mir unbekannten Menschen hielt plötzlich an, als sie mich am Straßenrand bei meinem Auto stehen sahen. Es waren Bruno Gröning-Freunde. Ich musste wohl sehr elend ausgesehen haben. Sie kümmerten sich rührend um mich, gaben mir ein Einführungsbüchlein und eine Kassette und ihre Telefonnummer. Ich war nicht imstande, diese Dinge zu lesen und anzuhören, aber die Telefonnummer behielt ich. Anfang September 2000 wurde ich in die Lehre Bruno Grönings eingeführt.

Ich besuchte im Durchschnitt zwei Gemeinschaftsstunden wöchentlich. Dafür musste ich jedes Mal die Angst überwinden, die mich beim Autofahren begleitete. Es war mir ganz wichtig, an den Stunden teilzunehmen, da ich eine so wunderbare Wirkung davon spürte. Wenn ich in der Nacht nach einer Gemeinschaftsstunde nach Hause kam, hatte ich plötzlich die Kraft, zum Beispiel den Rasen zu mähen. Am nächsten Morgen war dann jedoch alles wieder beim Alten. Und so wünschte ich mir, dass es doch jeden Tag eine für mich erreichbare Gemeinschaftsstunde geben möchte, um zumindest einmal am Tag dieses gute Gefühl zu haben.

Heilung

Bis aber die volle Heilung eintrat, sollte ich mich noch eineinhalb Jahre gedulden. In dieser Zeit war die Medikamentenabhängigkeit unverändert gleichbleibend exzessiv. Im Februar 2001 kam es auch zu einem weiteren Spitalaufenthalt, weil ich eine Überdosis Medikamente zu mir nahm, um mich zu beruhigen.

Auch waren bis dahin die meisten Belastungen, bis auf kleine Fortschritte vor allem im seelischen Bereich, unverändert. Es war mir aber nach einigen Monaten ein starkes inneres Bedürfnis, mich von den vielen Dingen zu trennen, die ich im Laufe von 25 Jahren angesammelt hatte. In meinem Haus hatte ich kaum noch Luft zum Atmen, so überfüllt war es mit tausend Sachen. So entledigte ich mich im November 2000 ganz vieler Dinge, und plötzlich konnte ich das auch alles loslassen, was kurz zuvor noch gänzlich unmöglich gewesen wäre.

Die Heilung der Stuhlverstopfung und des Sodbrennens (siehe unten) und das Wohlbefinden, das ich jedes Mal nach den Gemeinschaftsstunden hatte, stärkten mich und gaben mir Mut, auf diesem Weg weiterzumachen.

Und dann ging es plötzlich ganz schnell. Innerhalb einer Woche trat im Februar 2002 die Heilung von fast allen Belastungen ein.

Bei einem Gespräch mit einer Gemeinschaftsleiterin erzählte sie mir ihre eigene Lebensgeschichte und wie durch Bruno Gröning alles in die Ordnung kam. Sie sprach mir Mut zu und ich sollte vertrauen, dass auch bei mir alles gut werde. Ich war tief berührt. Als ich dann nach etwa drei Stunden wieder nach Hause fuhr, waren alle Nebel und Sehstörungen, die ich zuvor als Nebenwirkung der vielen damals konsumierten Medikamente hatte, verschwunden. Am nächsten Morgen rief ich sie an und sagte ihr, dass ich fühle, dass nun die Heilung beginne.

Körperlich war ich sehr schwach, ich war unfähig, mich zu waschen oder die Zähne zu putzen. Ich aß nur sehr wenig, weil mich das Essen – wie alle anderen Bewegungen auch – sehr erschöpfte. Außerdem konnte ich die ersten Tage bzw. Nächte fast gar nicht schlafen. Meine Haut war grau und faltig, nur meine Augen strahlten wie noch nie. Meine Haustiere, einen Hund und eine Katze, versorgte ich unter größter Anstrengung. Zeitweise hatte ich das Gefühl, nicht mehr ganz in dieser Welt zu sein, und es kamen auch Gedanken, wer sich wohl um meine Tiere kümmern würde, wenn ich jetzt sterben sollte.

Während der ganzen Zeit wusste ich mit einer freudigen Bestimmtheit, dass das nun die Heilung von all dem jahrzehntelangen Leiden war.

Ich hatte ein sehr großes Bedürfnis, wieder einmal wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Nach einem Telefonat und Einstellen mit dieser Gemeinschaftsleiterin nahm ich eine halbe Tablette Rohypnol. Diese hätte früher überhaupt keine Wirkung gezeigt, doch nun konnte ich tatsächlich ein paar Stunden schlafen. Ich schlief auch, wie ich bemerkte, auf der rechten Seite, die ich früher wegen der Schmerzen gemieden hatte. Ich hatte schon seit einigen Jahren nur mehr auf der linken Seite geschlafen. Einmal in diesen Tagen hatte ich einen wunderschönen Traum von einem Bergsee und Blumen, die in allen Farben und Arten blühten, wie sie normalerweise niemals gleichzeitig blühen.

An einem Tag zu Beginn dieser Woche erkannte ich ganz deutlich, was ich in meinem Leben an Ungutem aufgenommen hatte: Wut, Ungeduld, Hochmut. In einem Zeitraum von etwa 24 Stunden erschienen alle Menschen, die in meinem Leben eine Rolle gespielt hatten, vor meinem geistigen Auge, und ich konnte allen verzeihen, und vor allem konnte ich auch um Verzeihung bitten für all den Kummer, den ich ihnen bereitet hatte. Ich weinte sehr viel an diesem Tag, es war jedoch kein trauriges oder verzweifeltes Weinen, sondern ein gutes, befreiendes. Da wurde all das Ungute weggeschwemmt, und mit einem Mal war da so viel Liebe, und das Verzeihen war einfach da. Ich fühlte einen tiefen Frieden in meiner Seele und spürte, dass nun die Heilung meiner Seele vollzogen war. Alles, was der Kopf ja schon lange gewusst hatte, ich jedoch nie hatte umsetzen können, ging nun geradewegs ins Herz.

1. Heilung von Borderline Persönlichkeitsstörung und (3.) Medikamentenabhängigkeit

Nach dieser Woche verließ ich erstmals mit wackeligen Beinen das Haus, nachdem ich mich von Kopf bis Fuß gepflegt hatte. Ich fuhr über den Feldweg fünf Kilometer in den nächsten Ort zum Einkaufen.

In der darauffolgenden Zeit achtete ich sehr auf meinen Umgang mit anderen Menschen. Ich suchte nur Orte auf, wo ich viel Kraft und Zuspruch bekam bzw. ging nur zu Zeiten einkaufen, zu denen wenige Menschen unterwegs waren. Fernsehen, Radio oder sonstige Medien gab es für mich nicht.

Seitdem brauche ich keinerlei Tabletten mehr, und ich bin ein fröhlicher, angstfreier, lebensbejahender Mensch geworden. Die begonnene Psychotherapie konnte ich abbrechen, sie hatte mir wie alle anderen nicht die ersehnte Hilfe bringen können. Diese Heilung meiner Seele ist für mich die allergrößte Befreiung, mit Worten lässt sich das kaum ausdrücken. Auch zu meinen Eltern habe ich heute ein gutes Verhältnis, wofür ich sehr dankbar bin. Ich fühle mich den alltäglichen Aufgaben gut gewachsen und freue mich jeden Tag, dass ich wieder so viel Energie habe.

2. Heilung von Schlafstörungen

Seit jener Woche kann ich in der Nacht wieder einschlafen und durchschlafen, und die Träume sind großteils harmlos bis angenehm. Es gab auch einige Regelungen beim Schlafen, während denen ich etwa zwei bis drei Wochen nicht so gut schlief, doch diese gingen vorbei, Vertrauen und Glauben hatte ich in dieser einen Woche ja gelernt.

4. Heilung von Reizblase

Ebenfalls nach dieser Heilungswoche stellte ich fest, dass ich in der Nacht nicht mehr auf die Toilette musste und die Blase sich vollkommen beruhigt hatte. Es kommt auch tagsüber zu keinem vermehrten Harndrang oder Harnverhalten, auch nicht bei außergewöhnlichen Ereignissen oder Belastungen.

5. Heilung von Hormonstörungen (Amenorrhoe)

Seit Juni 2002 habe ich einen regelmäßigen Monatszyklus, auch hier bedarf es keiner Medikation (Pille) mehr. Nachdem ich über 20 Jahre lang nur mit Hormongabe Regelblutungen hatte, kam mit 46 Jahren auch da die Ordnung hinein.

6. Heilung von Fibromyalgie und (9.) Heilung von Karpaltunnelsyndrom

Ich stellte auch fest, dass nach dieser Heilungswoche die Schmerzen im Körper zusehends aufhörten. Ich kann wieder alle anfallenden Arbeiten in Haus und Garten machen. Vergangenen Herbst habe ich das ganze Hartholz für den Winter alleine in die Scheune gebracht und konnte das gut schaffen. Früher wäre dies nur mit Unmengen von Schmerzmitteln möglich gewesen. Ich kann auch wieder auf der rechten Seite schlafen. Die Hände schmerzen nicht mehr, die Finger schlafen nicht mehr ein, das Karpaltunnelsyndrom ist verschwunden.

7. Heilung von Kälteempfindlichkeit

Nun bin ich auch nicht mehr gegen Kälte empfindlich. Wenn ich im Winter am Morgen aufstehe, hat es nicht selten nur 13-14 Grad im Haus, und es dauert eine Weile, bis es warm wird. Früher brauchte ich da immer den Heizstrahler, jetzt reicht eine Jacke. Ich kann wieder bei Temperaturen um die 19 bis 20 Grad leben, ohne zu frieren.

8. Heilung von Ekzem an den Fingern

Das Ekzem an den Händen ist seit jener Woche nicht mehr aufgetreten. Die Haut ist glatt und zart.

10. Heilung von starkem Sodbrennen

Etwa fünf bis sechs Wochen, nachdem ich in die Lehre eingeführt worden war, bekam ich immer mehr das Gefühl, die Medikamente gegen Sodbrennen nicht mehr zu benötigen, und setzte sie ziemlich plötzlich ab. Zu meiner Freude hatte ich trotzdem keine der alten Beschwerden mehr. Anfangs traten ein paar Monate lang in abgeschwächter Form (ein- bis zweimal monatlich) Regelungen auf. Dabei wurden auch hier die Abstände jedes Mal größer. Nach etwa einem halben Jahr war ich ganz beschwerdefrei.

Ich kann gar nicht sagen, wie unendlich dankbar ich bin, dass ich die Lehre Bruno Grönings kennenlernen durfte und mit ihr die lieben Menschen, die mich unermüdlich und liebevoll ermunterten, trösteten und mir in schwierigen Situationen halfen.

Und ich weiß, wovon ich spreche, wenn ich den Menschen voller Freude und Überzeugung sagen darf: „Es gibt kein Unheilbar, Gott ist der größte Arzt!“

Ärztlicher Kommentar:

Frau K. dachte bereits mit 13 an Selbstmord, nahm mit 16 bereits Beruhigungstabletten und mit 17 schon viele auf einmal im Rahmen einer parasuizidalen Handlung. Später hat sie eine Entwicklung durchgemacht, die von einem miserablen Selbstwertgefühl, einer neurotischen Aggressionshemmung, von Schwäche, Sucht und teilweise äußerst gefährlichen Selbstmordversuchen geprägt war und sich über 31 Jahre hinzog. In dieser Zeit konnte Frau K. unter anderem über Jahre hinweg nicht arbeiten und wurde frühzeitig pensioniert. Die seelischen Beschwerden lassen sich am ehesten unter der Diagnose „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ zusammenfassen; dazu gehören auch die Selbstwert- und sehr schweren Suchtprobleme (Benzodiazepine), die depressiven Episoden und die Suizidversuche, die Schlafstörungen, die histrionischen und narzisstischen Charakterzüge sowie die chronischen Partnerschaftskonflikte. Hinzu kamen eine Vielzahl von massiven körperlichen Beschwerden, z. B. schwere Blasenprobleme oder Fibromyalgie.

Nachdem Frau K. eineinhalb Jahre die Heilkraft aufgenommen hat, kommt es innerhalb einer Woche zu einem spontanen Abklingen der chronischen Krankheitssymptome.

Angesichts des äußerst massiven Schweregrads der beschriebenen Belastungen ist diese Heilung wahrlich außergewöhnlich. Was allenfalls sehr erfahrenen Psychiatern mit außerordentlich motivierten Patienten, wenn überhaupt, dann schnellstens in Jahren guter Zusammenarbeit gelingt, wurde hier in kürzester Zeit allein durch die Aufnahme des Heilstroms und die Anwendung der Lehre Bruno Grönings vollbracht, und zwar in höchster Perfektion. Ich bin sprachlos, dass dies möglich ist!

Dr. E. S., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Dokumentarfilm

Documentaire:
"Het fenomeen
Bruno Gröning"

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Grete Häusler-Verlag

Grete Häusler uitgeverij: Een grote keus uit boeken, tijdschriften, CD’s, DVD’s en kalenders

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Wetenschappers aan het woord: Interessante aspecten van de leer van Bruno Gröning