Heilung von langjähriger Haschischabhängigkeit

S. M. (32), Kassel (Deutschland)

Zur Zeit meiner Konfirmation, als ich etwa 12 Jahre alt war, begann bei mir die Sucht in Form von Alkoholmissbrauch (Bier, Schnaps, Wein). Das erste Mal so richtig betrunken zu sein, hatte bei mir wie auch heute noch bei vielen anderen Jugendlichen einen hohen Stellenwert. Zur selben Zeit probierte ich auch das erste Mal aus, Haschisch zu rauchen. Mit etwa 14 Jahren konnte ich mich schon zu den „Trinkfesten“ in meiner Gesellschaft zählen. Mit 15 Jahren begann ich dann, ab und zu Haschisch zu rauchen. Es war einfach ein vollkommen anderer Zustand. Ich hatte das Gefühl, mein Bewusstsein verändert sich, Zeit und Raum treten zurück und es kommt etwas zum Vorschein wie innere Ruhe und eine Verbundenheit mit allem. Mit 16 rauchte ich jeden dritten Tag, und ab meinem 18. Lebensjahr täglich ca. 0,5 Gramm, aber meistens erst nachmittags oder in den Abendstunden. Mit 17 begann ich eine Zimmermannsausbildung, brach diese aber nach einem halben Jahr ab. Danach nahm ich nur noch Gelegenheitsjobs an, mit denen ich es aber auch nicht so genau nahm. Den Alkoholkonsum hatte ich mit 20 Jahren bereits aufgegeben, weil ich nur noch auf die Droge Haschisch fixiert war und meine Devise „lieber bekifft als besoffen“ galt. Von da an war diese Droge Herr in meinem Leben. Ich brauchte sie jeden Tag, sonst konnte ich nicht schlafen.

Ich konnte nicht mehr aufhören

Ab 22 rauchte ich dann auch schon morgens Cannabis in allen Variationen (Wasserpfeife, Bong, Kawumm, Eimer, Erdloch, Joints, Shillum). Mein Tageskonsum hatte sich jetzt auf 2 – 10 Gramm gesteigert. Nach dem Rauchen konnte ich mit dem Tag nicht mehr viel anfangen. Ich ging mit meinen Hunden spazieren, besuchte Freunde, habe sinniert und vor mich hin vegetiert. Meistens ging es mir nach dem Rauchen gar nicht gut, weil ich nichts tat, was meinem Leben einen Sinn gab. Ich wurde immer sensibler und konnte die meisten Menschen mit ihren negativen Schwingungen nicht mehr ertragen, sodass ich oft wie gelähmt war. Ich saß in einem dunklen Loch und hatte nicht mehr die Kraft, mich dem Licht zuzuwenden. Dann habe ich in der Gegend rumgestarrt und mich in Selbstmitleid gesuhlt. Beim Einkaufen, Bus- oder Bahnfahren hatte ich Kontakt- und Berührungsängste und schottete mich immer mehr von meiner Umwelt ab, besonders dann, wenn ich bekifft war und das war immer! Ich wollte alles Unangenehme mit dem Rauchen verschönern bzw. verdrängen, obwohl ich feststellte, dass von zehnmal Rauchen vielleicht nur zweimal ein gutes Rauscherlebnis erzielt wurde. Aber ich konnte nicht mehr aufhören. Das Rauchen war für mich einfach zur Gewohnheit geworden.

Ich brach den Kontakt zur Aussenwelt ab

So war es für mich einfacher, alles Unbequeme, Hässliche, Ungerechte und für mich nicht zu Verstehende unter einer Dunstglocke von Cannabis (sprich Haschisch) zu verstecken, damit ich nicht sehen und fühlen musste, was auf dieser Erde und mit meinem Leben geschieht. Die eigene Verantwortung habe ich immer abgegeben, andere waren schuldig, und ich fühlte mich für nichts verantwortlich, so war mein Glaube. Das Ergebnis war, dass ich zum Spielball wurde von Egoismus, Brutalität, Missgunst und allen kalten Machenschaften. Ich schob alles anderen in die Schuhe im Rausche meiner Lebensflucht. Nicht, dass ich nicht an das Göttliche glaubte – aber ich machte es für all das verantwortlich. Ich wollte ja mit dem Kiffen aufhören, aber mir fehlten dazu der richtige Glaube und die gute Kraft. Als ich merkte, dass ich nicht mehr aufhören konnte, redete ich mir ein, dass ich gar nicht aufhören will und stützte mich auf die Tatsache, dass Cannabis ja auch ein Heilkraut sein kann.

Ich brach im Laufe der Zeit viele Freundschaften ab, brach eigene Begabungen ab, brach Ausbildungen ab, brach Partnerschaften zu Frauen ab und schließlich den Kontakt zur Außenwelt. Alles hatte ich verlassen und abgebrochen, weil mir alles ohne Sinn und Grund erschien. Das Einzige, was mir noch blieb, war die Natur und einige ganz wenige Freunde.

Was ich dann erlebte war die Hölle

Eines Tages im Alter von 22 Jahren bekam ich Wahnvorstellungen. In der Nacht vor meinem 22. Geburtstag habe ich beim Malen eines Bildes Gesichter wahrgenommen, die mir Angst machten. Am nächsten Tag fühlte ich mich wie gelähmt und hatte Wahngedanken. Ich konnte äußere und innere Stimmen nicht mehr auseinanderhalten. Ich dachte immer mehr an Selbstmord, weil mir dieses Leben nicht mehr lebenswert vorkam. Ich wollte Hilfe haben und ging zu einer anthroposophischen Ärztin, mit der ich eigentlich nur reden wollte. Da ihre Praxis aber schon geschlossen war, schickte sie mich unwirsch zur Notdienstzentrale. Dort klagte ich über meine Probleme und ließ mich schließlich mit meinem Einverständnis in die Psychiatrie einweisen. Ich glaubte, dort in irgendeiner Form Hilfe aus meinem Dilemma zu erhalten. Als ich dann jedoch auf die geschlossene Station kam und die Türe hinter mir zuging, erlebte ich die traurige Wirklichkeit, die sich wohl in jeder Psychiatrie abspielt. Was ich dann erlebte, war die Hölle: Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir vonseiten des ärztlichen Personals geholfen wurde, sondern ich wurde lediglich mit Psychopharmaka (Neurocil) vollgestopft. Wieder zu Hause, konnte ich nicht richtig schlafen, wollte aber kein Hasch mehr rauchen, weil ich dem Konsum die Schuld an meiner Psychose gab. In meiner Wohnung wohnte ein Kumpel, der regelmäßig Hasch rauchte, was mir zunächst nichts ausmachte. Aber nach 4 Wochen sehnte ich mich so sehr nach seelischem Trost, was ich durch Haschisch dann zu bekommen hoffte. So fing ich wieder an, regelmäßig Haschisch zu rauchen, was sich dann in den nächsten sieben Jahren immer weiter gesteigert hatte (bis ca. 3 Gramm täglich). So fühlte ich mich als ein Kiffer auf alle Ewigkeit, da ich keinen Anspruch mehr hatte, damit jemals wieder aufzuhören. Ich hatte bereits mit 29 Jahren die Hälfte meines Lebens im Rausch verbracht, sodass mir dieser Zustand vertrauter war als der nüchterne.

Ich war am Nullpunkt und etwas darunter

Drei Monate vor der Einführung ereignete sich ein für mich sehr schwerer Schicksalsschlag: Meine damalige Freundin wurde schwanger, wollte das Kind aber nicht austragen und führte einen Schwangerschaftsabbruch gegen meinen Willen durch. Ich liebe Kinder und hätte auch zu meiner Freundin und dem Kind gestanden. Durch die Abtreibung meines Kindes rutschte ich noch weiter in den Keller.

Als ich dann am Nullpunkt und etwas darunter war, Gott sei es von ganzem Herzen gedankt, kam ich mit der Lehre Bruno Grönings in Kontakt. Ein Freund, der vor Kurzem auch eine Heilung von der Sucht geschenkt bekommen hatte, erzählte mir von dieser Lehre und dem Heilstrom. Im Juli 2000 wurde ich in die Lehre Bruno Grönings eingeführt.

Die berichteten Heilungen gaben mir Boden unter den Füßen

Ich wurde von Tag zu Tag seelisch mehr aufgebaut, und mir wurde wieder Glauben und Sinn für alles Leben – auch für mein Leben – geschenkt. In den Gemeinschaftsstunden lernte ich Menschen kennen, die mir eine starke Hilfe dabei waren. Die Heilungen, die mir berichtet wurden von Heroinsüchtigen, Aidskranken und anderen Suchtkranken gaben mir wieder Boden unter den Füßen. In den Gemeinschaftsstunden nahm ich die Kraft auf, überhaupt auf dem Boden stehen zu können. Ich durfte erfahren, dass alles, was wir hier erleben und leben, nur dazu dient, uns zu schulen. Durch meinen Freund, der ja schon etwas länger dabei war, erfuhr ich, dass ich im Bruno Gröning-Freundeskreis zu nichts gezwungen werde. Ich besuchte die Gemeinschaftsstunden, obwohl ich weiterhin ca. drei Gramm Cannabis pro Tag rauchte. Ich sah es vorerst immer noch nicht ein, mit dem Kiffen aufzuhören, da ich die Cannabispflanze immer noch als mein persönliches Heilkraut oder Kraftpflanze ansah. Nach ziemlich genau einem Jahr in der Gemeinschaft wollte ich es aber immer noch nicht einsehen, mit dem Haschischrauchen aufzuhören.

Merkwürdigerweise spürte ich keine psychischen Entzugserscheinungen

Schließlich entstand eine Versorgungslücke, d. h. ich kam plötzlich an den gewünschten Stoff nicht mehr heran, was mir eigentlich in der ganzen Zeit meiner Drogenkarriere noch nie passiert war. Während dieser Zeit erinnerte ich mich daran, dass mir mein Freund sagte, dass Bruno Gröning für jeden den richtigen Weg finden würde, um ihn von der Sucht freizumachen, und dass ich mir keine Sorgen machen bräuchte. So konnte ich akzeptieren, dass es eben im Augenblick nichts zu Rauchen gab und dass es anscheinend auch gut so war. Merkwürdigerweise spürte ich keine psychischen Entzugserscheinungen. Früher hätte ich die Bude so lange auf den Kopf gestellt, bis ich einen „Krumsel“ Hasch gefunden hätte, und eine starke Unruhe hätte mich befallen. Jetzt konnte ich schlafen und es ging mir gut – auch ohne Haschisch. Die Versorgungslücke wurde immer länger, bis zu zwei Wochen. Immer noch ging es mir prima, und eigentlich fehlte mir die Droge gar nicht. Jeden Tag stellte ich mich morgens und abends und auch zwischendurch auf den göttlichen Heilstrom ein.

Ich stellte schließlich fest, dass das Cannabisrauchen mir schadete und mich meiner Kräfte beraubte. Als ich das realisierte, konnte ich das Haschisch endlich geistig abgeben. Erst da fasste ich den Entschluss, nicht mehr zu kiffen und tat es auch nicht mehr. Seit Anfang Juni 2001 bin ich nun frei von dem Wunsch und der Lust auf Haschisch und Cannabis und habe seitdem auch nichts mehr davon konsumiert. Selbst als sich mir eine Gelegenheit bot, wieder zu kiffen, blieb ich standhaft. Ich habe wirklich keine Lust mehr zu kiffen.

Ich fühle mich befreit und danke Gott aus ganzem Herzen. Seitdem ich nicht mehr kiffe, werde ich immer klarer und klarer im Kopf, auch emotional. Mir steht nun die Kraft, die ich vorher durch das Kiffen verloren habe, wieder zur Verfügung. Ich habe inzwischen eine Ausbildung zum Heilpraktiker begonnen sowie eine eigene „Malschule für Kinder“ in meinem Hause gegründet. Früher konnte ich nur auf Haschisch Musik machen (Gitarre, Schlagzeug, Singen, Bassspielen). Nun kann ich dies auch ohne. Durch den Missbrauch der Droge Haschisch wollte ich meine spirituelle Entwicklung voranbringen, was mich jedoch an den Rand des Abgrunds trieb. Nun kann ich ganz ohne Gebrauch dieser Pflanze meine spirituelle Entwicklung leben. Danke!

Psychologische Stellungnahme:

Herr M. konsumierte über 15 Jahre hinweg zunächst Alkohol und dann vor allem Haschisch. Der Drogenkonsum war verbunden mit einem narzisstischen Rückzug aus der Realität in der Lebensphase der Pubertät und Adoleszenz. Herr M. benutzte die Droge als „Selbstmedikation“. Dadurch entstand ein Teufelskreis, der sich über 15 Jahre hinweg chronifiziert hat. Der zu erwartende Behandlungserfolg einer Psychotherapie wäre unter diesen Voraussetzungen minimal. Bei einer derart schlechten Prognose findet sich in der Regel kein Psychotherapeut, der das Risiko und die Mühe einer Behandlung auf sich nehmen würde.

Nach der Einführung in die Lehre Bruno Grönings fand Herr M. innerhalb von einem Jahr durch die Aufnahme der Heilkraft und den Besuch von Gemeinschaftsstunden aus dem Teufelskreis der Sucht heraus. Er ist jetzt in der Lage, Verantwortungsgefühl und soziales Engagement zu zeigen. Das bedeutet, dass er nicht nur frei von Sucht ist, sondern auch von den inneren Verhältnissen, die zur Sucht geführt haben. Eine derartig rasche und umfassende Heilung wäre mit heute bekannten psychotherapeutischen Methoden nicht zu erreichen.

R. S., Diplom-Psychologin

Dokumentarfilm

Documentaire:
"Het fenomeen
Bruno Gröning"

Data filmvoorstellingen in vele steden wereldwijd

Grete Häusler-Verlag

Grete Häusler uitgeverij: Een grote keus uit boeken, tijdschriften, CD’s, DVD’s en kalenders

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Wetenschappers aan het woord: Interessante aspecten van de leer van Bruno Gröning